Bauchatmung (1)

Für diese erste Übung legen Sie sich bequem auf den Rücken. Die Beine sind locker gestreckt. Wenn Sie möchten, können Sie ihre Knie unterlagern. Ihre Hände legen sie übereinander auf den Bauch in der Region des Nabels und des Hah Danjeon (etwas unter dem Nabel). Das wird Ihnen dabei helfen, ihre Aufmerksamkeit beim Atmen auf den Unterbauch zu richten.

Achten Sie darauf, so entspannt wie möglich zu sein; lassen Sie ihre Schultern los und entspannen Sie ihr Gesicht: es hilft wenn ihre Zähne keinen Kontakt zueinander haben und Sie die Lippen ohne Spannung zart geschlossen halten.

Wenn Sie sich gut eingerichtet haben, beginnen Sie, sich auf ihre Atmung zu konzentrieren.

Atmen Sie beim Üben am besten durch die Nase und nicht durch den Mund. Beim Einatmen wird die Luft dadurch angewärmt und durch die Nasenhärchen von groben Unreinheiten und Krankheitskeimen gereinigt.

Wenn Sie sich zusätzlich vorstellen, „mit der Nasenspitze“ ein und auszuatmen, wird ihre Atmung ganz fein und ruhig.

Konzentrieren Sie sich beim Atmen auf ihren Unterbauch und stellen Sie sich vor, dorthin zu atmen. Bei der Einatmung wird sich ihr  Bauch sanft heben und bei der Ausatmung wieder senken. Da Ki von Ihrem Geist gesteuert wird, kann es dorthin fließen, wohin Sie Ihre Aufmerksamkeit richten.

Nicht nur das in der Luft enthaltene Ki wird dann in ihren Unterbauch fließen, auch ihr ursprüngliches Ki sammelt sich dort wieder und kann sich beruhigen.

Gerade in Zeiten, die zu Sorgen, Ungewissheiten oder Ängsten Anlass bieten, ist es wichtig, unseren Ausgeglichenheit nicht zu vergessen. Ein ausgeglichenes Ki ist ein erster Schritt dazu, unsere innere Harmonie zu behalten, bzw. wieder zu erlangen.

Wenn Sie beginnen diese Übung durchzuführen, kann es sein, dass es für Sie ungewohnt sein wird, „in den“ Bauch zu atmen und Sie sich sehr auf die Lenkung ihrer Atmung konzentrieren (müssen).

In diesem Fall sollten Sie sich nicht unter Druck setzen. Bleiben Sie entspannt liegen und nehmen Sie nur wahr, wie ihre Hände durch den Bauch bewegt werden.

Nehmen Sie sich Zeit, lassen Sie ihre Gedanken los und genießen Sie diese Bewegung. Machen Sie sich synchron mit ihrem Bauch.

Nach einer Weile werden die Bewegungen des Bauches deutlicher und freier und die Atmung ruhiger.
Das ist ein Zeichen dafür, dass auch ihr Ki anfängt sich wieder zu beruhigen.

Wenn Sie öfter üben, kann es sein, dass die Ansammlung von Ki im Unterbauch so stark wird, dass sie den ganzen Körper erfüllt und sich bis in die Finger- und die Zehenspitzen ausdehnen wird.

Anfangs kann das einige Zeit dauern. Aber je öfter Sie dieses Verfahren trainieren, desto eher stellt sich dieser Zustand der ausgeglichenen Spannung von Körper, Ki und Geist ein.

Ich empfehle, diese Übung morgens kurz nach dem Aufstehen zu praktizieren, und/oder als Beginn einer Gymnastikstunde.

Möchten Sie das Training ausdehnen, eignen sich im Anschluss an diese Übung die vier Shinson Hapkido Grundatemtechniken sowie eine KiDoIn-Stunde (darüber demnächst mehr). Es spricht auch nichts dagegen, wenn sie diese Übung in anderen Positionen ausführen: im Sitzen, Stehen, beim spazierengehen - den ganzen Tag lang

 

Viel Spaß beim Atmen